Homeoffice einrichten: Datenschutz im Homeoffice

Sarah Kolberg | September 7, 2023

Auch nach der Pandemie zeigt sich ein klarer Wandel in der Arbeitskultur: Homeoffice und mobiles Arbeiten sind keine temporären Phänomene, sondern mittlerweile für viele Arbeitnehmer ein Entscheidungskriterium, einen Job anzunehmen oder nicht. Klare Vorteile sind die Flexibilität und die bessere Vereinbarkeit von Job und Familie. Das Homeoffice stellt die IT-Sicherheit vor neue Herausforderungen. Für die Problematiken gibt es jedoch zielführende Sicherheitsmaßnahmen und Lösungen.

Wie sicher ist Homeoffice?

Beim Homeoffice sowie beim mobilen Arbeiten ergibt sich durch den dezentralen Zugriff auf Unternehmensressourcen eine größere Angriffsfläche. Die heimischen WLAN-Verbindungen unterliegen deutlich weniger Schutzmaßnahmen als das lokale Unternehmensnetzwerk. Die Remote Access Security und die sichere Nutzung von Cloud-Diensten erfordern umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Sonst wird der Homeoffice-Arbeitsplatz schnell zur Zielscheibe von Angreifern.

Das Homeoffice einrichten – das ist keine leichte Aufgabe. Denn die IT-Sicherheit sowie die Arbeitsfähigkeit müssen gewährleistet sein. Mitarbeitende sollten nicht durch zu strenge Sicherheitsmaßnahmen und umständliche Workarounds eingeschränkt werden. Zugleich braucht es einen Secure Remote Access, der IT-Sicherheit im Homeoffice nach Unternehmensstandard ermöglicht.

Sicherheit im Homeoffice – in 12 Schritten!

Das Sicherheitskonzept für die IT-Sicherheit im Homeoffice kann durch eine Homeoffice-Sicherheitsrichtlinie und technische Sicherheitslösungen gestaltet werden.

  1. Es sollten klare Verhaltensregeln für IT-Sicherheit im Homeoffice kommuniziert werden.
     
  2. Es gilt: keine private Nutzung der Arbeitsgeräte.
     
  3. Private Geräte sollten nicht für Arbeitszwecke eingesetzt werden, insofern keine BYOD-Lösung vom Unternehmen angeboten wird. Der Aufbau von Schatten-IT kann die IT-Sicherheit des gesamten Unternehmens gefährden.
     
  4. Der Homeoffice-Arbeitsplatz sollte nicht für Dritte, wie beispielsweise Familienmitglieder oder Partner, zugänglich Das gilt für Arbeitsgeräte, aber auch für Dokumente oder dem Beiwohnen von Meetings und sonstigen geschäftlichen Gesprächen.
     
  5. Insbesondere im Umgang mit Kunden- und Personenstandsdaten im Homeoffice ist Vorsicht geboten. Hier kann es schnell zu Datenschutzverletzungen kommen. Beachten Sie die Vorgaben der ISO 9001 und ISO 27001 zur sicheren Aufbewahrung und Entsorgung von Dokumenten sowie der fachgerechten Löschung von Daten von Datenträgern.
     
  6. Die regelmäßige Überprüfung der heimischen WLAN-Verbindung ist wichtig für die Funktionsfähigkeit und die Homeoffice-Sicherheit. Neben einer stabilen Bandbreite sollte geprüft werden, wie viele Geräte mit dem WLAN verknüpft sind. Fallen unbekannte Geräte auf? Es kann zur Sicherheit beitragen, das WLAN-Passwort und die SSID in gewissen Abständen zu wechseln, insbesondere dann, wenn sehr viele oder unbekannte Geräte mit dem Heimnetzwerk verbunden sind. Wählen Sie zudem eine starke Netzwerkverschlüsselung Empfohlen wird WPA2.
     
  7. Die heimische WLAN-Verbindung kann nicht vom IT-Team abgesichert werden, daher ist eine sichere Verbindung zum Unternehmensnetzwerk umso wichtiger. Um Datenschutz im Homeoffice zu gewährleisten, sollte die Kommunikation im Unternehmensnetzwerk mithilfe einer Sicherheitslösung verschlüsselt Viele Firmen benutzen ein VPN. Dies ermöglicht den Nutzern sicheren Zugriff auf Unternehmensressourcen. Zugleich stellt es aber auch eine Angriffsfläche dar, da das heimische Netzwerk nicht unter der Kontrolle der Unternehmens IT steht.
     
  8. Um einen Secure Remote Access zu bieten, sollte jeder Client eindeutig identifiziert und authentifiziert werden – im besten Falle über eine Multi-Faktor-Authentifizierung.
     
  9. Entsprechend des Aufgabenbereichs und der Managementebene sollten Mitarbeitende nur auf gewisse Unternehmensressourcen Zugriff erhalten. Mithilfe von ZTNA-Lösungen wie macmon SDP lassen sich individualisierte Zugriffsrechte und Remote Access Security verknüpfen.
     
  10. Wenn ein anderes Gerät im Heimnetzwerk mit Malware befallen ist, beispielsweise das Smartphone des Kindes, können in Extremfall Arbeitsgeräte in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher ist Endpoint Security wie Anti-Virenschutz und eine Firewall besonders wichtig.
     
  11. Sollte es zu einem Sicherheitsvorfall im Homeoffice kommen, sind klare Protokolle besonders wichtig. An wen muss man sich wenden, wenn aus Versehen auf eine Phishing-Mail geklickt wurde oder der Datenschutz kompromittiert wurde? Was sind die nächsten Schritte?
     
  12. Damit es am besten gar nicht so weit kommt, sind insbesondere für Mitarbeitende im Homeoffice regelmäßige Security Awareness Trainings Sie sollten für Sicherheitsrisiken der Heimarbeit sensibilisiert und über Angriffsmethoden wie Spoofing oder Social Engineering aufgeklärt werden.

Werden diese organisatorischen und technischen Sicherheitsmaßnahmen verknüpft, können Mitarbeitende sicher aus dem Homeoffice arbeiten.

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